Es gibt eine Gebetsform, die uns besonders anspornt, uns der Evangelisierung zu widmen: das Fürbittgebet. Schauen wir für einen Augenblick in das Innere eines großen Evangelisierers wie des heiligen Paulus, um zu verstehen, wie sein Gebet war. Dieses Gebet war angefüllt mit Menschen: » Immer, wenn ich für euch alle bete, tue ich es mit Freude […] weil ich euch ins Herz geschlossen habe « (Phil 1,4.7). So entdecken wir, dass uns das Fürbittgebet nicht von der echten Betrachtung abbringt, denn die Betrachtung, welche die anderen draußen lässt, ist eine Täuschung.
Diese Haltung wird auch zu einem Dank an Gott für die anderen: » Zunächst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle « (Röm 1,8). Es ist ein beständiges Danken: » Ich danke Gott jederzeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt wurde « (1 Kor 1,4). » Ich danke meinem Gott jedes Mal, wenn ich an euch denke « (Phil 1,3).
Wir können sagen, dass das Herz Gottes durch unser Fürbittgebet gerührt wird, aber in Wirklichkeit kommt er uns immer zuvor, und was wir mit unserem Fürbittgebet ermöglichen, ist, dass seine Macht, seine Liebe und seine Treue sich mit größerer Klarheit unter dem Volk zeigen.
Aus: Papst Franziskus „Evangelii gaudium“ 281ff
Die Anbetungskirche im Herzen Wiens