Der Weg zum Glauben

Der heilige Franz von Sales wurde einmal von der heiligen Johanna Franziska von Chantal gefragt, ob er denn überhaupt nie Glaubenszweifel habe. Franz von Sales antwortete darauf: “Nein, eigentlich nicht. Und wenn, dann nur ganz kurz. Gott hat mich wahrlich mit einem festen Glauben beschenkt.”

Der glückliche Franz von Sales, kann man da nur sagen. Er hatte fast keine Glaubenszweifel, und wenn, dann nur ganz kurz. Franz von Sales war dafür Gott sehr dankbar.

Uns selbst wird diese Antwort wahrscheinlich eher mit Neid oder auch Sehnsucht erfüllen: Warum ist das bei mir nicht so? Die Wirklichkeit des Glaubens sieht nämlich meist anders aus. Ich spüre das selbst und erfahre es immer wieder in so manchen Glaubensgesprächen: Der Glaube ist immer wieder wie ein auswegloser Zirkel: je mehr wir ihn bräuchten, umso weniger fühlt man ihn. Je dringender wir ihn nötig haben, desto weniger wissen wir, wo wir ihn suchen und finden sollen. Gerade dann, wenn uns die Zweifel packen, ist auch der Glaube verschwunden, aus dem wir in dieser Zeit Kraft schöpfen könnten.

Es bestätigt sich dadurch eines: Glaube ist etwas, das wir nicht im Griff haben können. Der Glaube ist Geschenk, Gnade. Ich kann wirklich nur meine Hände aufhalten, mich Gott öffnen und sagen: “Ja, Gott, ich will glauben. Ich will ja, aber ich kann es nicht – hilf meinem Unglauben.”

P. Herbert Winklehner OSFS –
Ein Wort des hl. Franz von Sales zu jedem Tag finden Sie unter: www.osfs.eu “Zitat zum Tag”.

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