Archiv der Kategorie: Freiheit

Anbetung

Ewige Anbetung in der Basilika Koekelberg, Brüssel

Monatsgedanken November 2012

Die Anbetung sagt:

„Du bist Gott, ich bin der Mensch. Du bist der wahrhaft Seiende, aus Dir selbst, wesenhaft und ewig, ich bin durch Dich und vor Dir. Du hast alle Mächtigkeit des Wesens, alle Fülle des Wertes, alle Hoheit des Sinnes und genügest selig dir selbst. Der Sinn meines Daseins hingegen kommt mir durch Dich; ich lebe aus Deinem Licht und die Maße meines Daseins sind in Dir.“

Die Anbetung ist von größter Wichtigkeit nicht nur für das religiöse, sondern auch für das geistige Leben des Menschen.

So müssen wir die Anbetung üben. Uns sammeln, in der Sammlung uns die Größe Gottes vergegenwärtigen, vor dieser Größe uns in Ehrfurcht und in der Freiheit unseres Herzens neigen. Dann wird Wahrheit in uns, Wahrheit des Lebens. Die Beziehungen des Daseins kommen in Ordnung, und die Maße werden richtig gestellt. Diese Wahrheit wird uns wohltun. Sie wird das, was durch die Verwirrung und den Trug des Lebens durcheinandergebracht ist, wieder zurechtrücken. Wir werden geistig gesunden und neu beginnen können.

Romano Guardini, aus dem Buch „Vorschule des Betens“

Ein Zitat des hl. Franz von Sales zu jedem Tag finden Sie unter: http://www.osfs.eu/ „Ein Wort zum Tag“.

Gedanken des Gründers der Oblaten des heiligen Franz von Sales : http://www.franz-sales-verlag.de/brisson2012/

Gottesliebe schenkt Freiheit!

Monatsgedanken September 2011

Der folgende Text stammt aus einer Predigt des Hl. Franz v. Sales zum Fest des Hl. Augustinus:

Seht, er spricht von der Freiheit. Sie ist ja der kostbarste Teil des Menschen, denn wie ich gesagt habe, ist sie das Leben unseres Herzens. Sie ist also das Kostbarste, was wir schenken können. Sie ist außerdem das Letzte, was wir aufgeben, und es ist uns schmerzlicher, darauf zu verzichten. Gott selbst, der sie uns geschenkt hat, will sie nicht mit Gewalt haben, und wenn er verlangt, dass wir sie ihm schenken, will er, dass es freiwillig und gern geschieht. Nie hat er jemand gezwungen, ihm zu dienen, und er wird es nie tun. Er spornt uns zwar an, öffnet unser Gewissen, umgibt unser Herz, regt uns an, uns zu bekehren und ihm alles zu schenken, niemals aber nimmt er es mit Gewalt. Wahrhaftig, er könnte es tun, denn er hat die Macht, aber er will es nicht.

O Gott, wer könnte den vollkommenen Verzicht beschreiben, mit dem der hl. Augustinus der göttlichen Güte sich selbst und sein Leben ganz überließ, das nichts anderes ist als die Freiheit. Er war so sehr in heiliger Liebe entbrannt, dass er den Geschmack an allem anderen verloren hatte und in allem Geschmack an seinem Erlöser fand. Ich trank und aß, sagt er, ohne zu wissen, was ich aß; ich schlief, ohne zu wissen, was ich tat; ich fand in allem den Geschmack der Liebe meines Erlösers.

Anregende Texte zu Franz v. Sales finden Sie unter www.osfs.eu