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Fastenzeit

Spirituelle Impulse vom Treffen der Salesschwestern am 8. 2. 2016

B edürftigkeit wahrnehmen
A ugen öffnen
R aum geben
M ut machen
H erzen weiten
E igenheiten zulassen
R andgruppen einladen
Z ukunft ermöglichen
I ntegration fördern
G emeinschaft leben
K irche gestalten
E rde schützen
I deen umsetzen

T ragfähigkeit erbitten

Quelle unbekannt

„Ich kann während der Fastenzeit entweder aus Liebe fasten, um Gott zu gefallen, oder aus Gehorsam, weil es die Kirche anordnet, oder aus Mäßigkeit, oder aus Fleiß, um besser studieren zu können, oder aus Klugheit, um notwendige Ersparnisse zu machen, oder aus Keuschheit, um meinen Leib zu bändigen, oder aus Ehrfurcht vor Gott, um besser beten zu können. Wenn ich will, kann ich alle diese Absichten auf einmal haben und aus all diesen Gründen fasten, doch muss ich da sehr auf der Hut sein, die Beweggründe in die richtige Reihenfolge zu bringen.“

Hl. Franz von Sales, DASal 4,266

Warum beten wir den Kreuzweg?

Das Osterfest ist das größte Fest der Christenheit, weil wir in diesen Tagen die endlos sich wiederholende Vergegenwärtigung Gottes in unserer Welt feiern.

Wir erinnern uns an die unerschöpfliche Liebe, mit der Jesus seine Bereitschaft gezeigt hat, die Menschen in allen ihren Eigenheiten als Brüder und Schwestern anzunehmen, und er erinnert uns daran, was wir unsererseits zur Erlösung unserer selbst und aller beitragen können.
Daher ruht die Vorbereitungszeit dafür auf den drei Säulen: Almosen, Gebet und Fasten.
Teilen mit den Mitmenschen, Betrachtung der Wege Jesu und Freimachen innerer Räume: Jedes dieser Vorhaben stützt sich auf die beiden anderen.
Und wenn wir uns – angesichts unserer Ansprüche an uns selbst – in unseren weltlichen Eigenheiten zu verheddern drohen, können wir zum Gottessohn als Vorbild und Orientierung zurückkehren.

Geselligkeit : Fasten

Die Tugend der Geselligkeit verlangt, dass man zu heiligem, maßvollem Frohsinn seinen Teil beitrage und sich an der Erholung und an den zwanglosen Unterhaltungen, die unseren Mitmenschen Freude und Entspannung geben, gerne beteilige.
Wir dürfen also den anderen nicht lästig fallen, weil wir dabei düster oder verdrießlich dreinschauen oder uns weigern, in der Erholungszeit fröhlich mitzutun; – auch nicht wie Pedanten alles austüfteln und jedes Wort hundertmal im Mund herumdrehen, damit es ja genügend überlegt sei und nicht am Ende angefochten werden könnte.
Solche Leute haben bei jeder Rede und Handlung Angst vor der Kritik; sie erforschen andauernd ihr Gewissen, nicht um zu wissen, ob sie Gott beleidigt, sondern ob sie jemand Anlass gegeben hätten, von ihnen eine geringere Meinung zu haben.

Jede gebrauche ihre Freiheit, richte keine, die es anders macht, und stelle auch ihre Art und Weise nicht als die beste hin.
Denn es kann sehr wohl sein, dass ein Essender in gleichem Maße oder noch mehr seinem eigenen Willen entsagt als ein Fastender.
Die hochherzige Frömmigkeit verlangt nicht nach Gefährtinnen für ihr Tun, sondern nur für ihre Absicht, die ja einzig nur auf die Verherrlichung Gottes und den Fortschritt des Nächsten in der Gottesliebe gerichtet ist.

Franz von Sales, Weisungen an die Schwestern der Heimsuchung, Deutsche Ausgabe Bd. 2, S. 37 u. 68.