Archiv der Kategorie: Spiritualität

Fastenzeit

Spirituelle Impulse vom Treffen der Salesschwestern am 8. 2. 2016

B edürftigkeit wahrnehmen
A ugen öffnen
R aum geben
M ut machen
H erzen weiten
E igenheiten zulassen
R andgruppen einladen
Z ukunft ermöglichen
I ntegration fördern
G emeinschaft leben
K irche gestalten
E rde schützen
I deen umsetzen

T ragfähigkeit erbitten

Quelle unbekannt

„Ich kann während der Fastenzeit entweder aus Liebe fasten, um Gott zu gefallen, oder aus Gehorsam, weil es die Kirche anordnet, oder aus Mäßigkeit, oder aus Fleiß, um besser studieren zu können, oder aus Klugheit, um notwendige Ersparnisse zu machen, oder aus Keuschheit, um meinen Leib zu bändigen, oder aus Ehrfurcht vor Gott, um besser beten zu können. Wenn ich will, kann ich alle diese Absichten auf einmal haben und aus all diesen Gründen fasten, doch muss ich da sehr auf der Hut sein, die Beweggründe in die richtige Reihenfolge zu bringen.“

Hl. Franz von Sales, DASal 4,266

Thomas von Aquin (1225 – 1274) empfiehlt

Illustration: Wikipedia

Da du gefragt hast, wie du studieren musst, um den Schatz der Wissenschaften zu gewinnen, möchte ich dir folgenden Rat geben:

Wähle den Weg über die Bäche und stürze dich nicht gleich in das Meer!

Man muss durch das Leichtere zum Schwierigen gelangen.

Sei bedachtsam im Reden und gehe bedachtsam in ein Gespräch.

Erhalte dir die Reinheit des Gewissens, höre nicht auf zu beten!

Liebe deine Zelle, wenn du in den Weinkeller der Weisheit geführt werden möchtest.

Meide Streitgespräche, was immer auch beredet wird.

Versäume nicht, den Spuren der Heiligen und der Guten zu folgen.

Beachte nicht, von wem du etwas hörst, sondern wenn Gutes gesagt wird, merke es dir.

Suche nicht, was für dich zu hoch ist.

Wenn du diese Bahn einschlägst, wirst du lebendig bleiben und nützliche Frucht bringen im Weinberg des Herrn.

 

Ein Wort des hl. Franz von Sales zu jedem Tag finden Sie unter: www.osfs.eu. „Zitat zum Tag „.

Sanftmut

Sei darauf bedacht, dass Sanftmut und Demut in deinem Herzen wohnen.
Es ist ja einer der teuflischen Schliche, dass viele sich nur in Worten und äußeren Gesten dieser beiden Tugenden bedienen, ohne deren innere Akte zu pflegen. Sie bilden sich ein, demütig und sanftmütig zu sein, sind es aber in Wirklichkeit gar nicht. Das erkennt man daran, dass sie trotz allen sanftmütigen und demütigen Gehabens beim geringsten Widerspruch, bei der kleinsten Beleidigung mit unerhörter Heftigkeit aufbrausen.

Wer jenes Vorbeugungsmittel gegen Vipernbisse nimmt, das allgemein „Paulusgnade“ genannt wird, bei dem ruft der Biss einer Viper, sofern das Heilmittel ganz fein zubereitet ist, keine Schwellungen hervor. So schützen auch Demut und Sanftmut, wenn sie gut und echt sind, vor der Aufwallung des Zornes, die eine Beleidigung gewöhnlich im Herzen bewirkt.
Wenn wir, von bösen und feindlichen Zungen gestochen, aufbrausen, aufgebracht und ärgerlich werden, so ist dies ein Zeichen, dass unser demütiges und sanftes Reden und Gehabe nicht echt und wahrhaftig ist, sondern erkünstelt und geheuchelt. Als der heilige und berühmte Patriarch Josef seine Brüder von Ägypten zu ihrem Vater zurückschickte, gab er ihnen nur den einen Rat mit: „Zürnt einander nicht auf dem Weg!“ (Gen 45,24).

Bild: Wikipedia unter Vierbergelauf

Das gleiche sage ich dir: Dieses armselige Leben ist nur ein Wandern zum ewigen Leben; zürnen wir also einander nicht auf dem Weg, gehen wir ruhig, friedlich und freundlich in der Gesellschaft unserer Brüder und Gefährten. Ich sage dir aber ganz eindeutig und lasse keine Ausnahme zu . Zürne überhaupt nie, wenn es möglich ist. Lasse keinen Vorwand gelten, der dein Herz dem Zorn zu öffnen vermöchte.

Franz von Sales, Philothea 3,8.
Sie finden die ganze Philothea unter www.philothea.de

Franz von Sales 1567 – 1622
Am 24. Jänner feiern wir das Fest des Hl. Franz v. Sales.

Er wurde am 21. August 1567 auf dem Stammschloss der Sales bei Thorens in Savoyen geboren und in Annecy, Paris und Padua zum Doktor der Rechte und Theologie ausgebildet. Sein Vater hatte ihn für eine politische Karriere in Savoyen bestimmt. Franz setzte aber seinen Wunsch durch, Priester zu werden. Um den Ehrgeiz des Vaters zu befriedigen, wurde Franz v. Sales schon im Jahr seiner Priesterweihe 1593 zum Domprobst von Genf / Annecy ernannt.

Im Jahr 1602 wurde er zum Bischof geweiht. Besonders erfolgreich war er in seinen Schriften. Sein Bestseller ist die „Philothea“. 1610 gründete er mit Johanna Franziska von Chantal den Orden der Heimsuchung Mariens (Salesianerinnen). Sein theologisches Hauptwerk hat den Titel „Theotimus oder Abhandlung über die Gottesliebe“. Er war ein sehr beliebter Prediger und Beichtvater. Seine herausragende Tugend war seine Sanftmut.

Gestorben ist er am 28. Dezember 1622 in Lyon an den Folgen eines Schlaganfalls. Er wurde 55 Jahre alt.

1665 wurde er heilig gesprochen und 1877 zum Kirchenlehrer erhoben.

Neugeburt

Ich bin aus Gott wie alles Sein geboren,
ich geh in Gott mit allem Mein zu sterben,
ich kehre heim, o Gott, als Dein zu leben.

Erst wurde ich aus Deinem Ich gegeben,
dann galt es, dies Gegebne zu erwerben,
Dir als ein Du es Brust an Brust zu heben.

Da wollte Stolz es mittendrin verderben,
und es ward Dir, und Du warst ihm verloren…
Bis dass Du übermächtig mich beschworen!

Da ward ich Dir zum andernmal geboren:
denn ich verstand zum erstenmal zu sterben,
denn ich empfand zum erstenmal zu leben.

Christian Morgenstern

Eure Erlösung ist nahe

Der Herbst in seiner Farbenpracht ist dennoch das Ende von Blüte, Wachstum und Fruchtbarkeit.Schnell kommen die ersten Boten des Winters.

Wetterumschwung!

Wir erleben in diesen Tagen große Veränderungen, Wetterumschwünge, die Angst machen, verunsichern –
überall, auch innerhalb unserer Gemeinschaft.
All das will unsere Hoffnung trüben.

Doch:

„Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.“ 
Lukas 21,28

Weihnachten erzählt vom Licht im Dunkeln, vom Aufrichten, vom Erheben des gesenkten Hauptes. Menschwerdung ist Schlüsselwort salesianischer Spiritualität. Wer Mensch wird, wird ein Liebender!
Gott wird Mensch. Die Liebe erlöst. Das Licht beendet jedes Dunkel.

Ein ermutigendes, friedliches und erlösendes Weihnachtsfest

wünschen die Oblaten des hl. Franz von Sales!

Für das Kommende, das Jahr 2016, Hoffnung und Vertrauen!

Weihnachtskarte 2015 des Provinzialates der deutschsprachigen Provinz der Oblaten des heiligen Franz von Sales
Illustration: „Herbst im Gebirge“ von Ines Höllwarth aus dem Nachlass von P. Dr. Anton Zottl OSFS

Widerstand gegen kleine Versuchungen

Hl. Judas Thaddäus

Man muss gewiss den schweren Versuchungen mit unüberwindlichem Mut widerstehen, und der errungene Sieg ist ohne Zweifel sehr wertvoll; trotzdem ist es noch nützlicher, die kleinen Versuchungen tapfer zu bekämpfen.
Wölfe und Bären sind gewiss gefährlicher als Mücken, sie plagen, ärgern und reizen uns aber bestimmt nicht so zur Ungeduld.
Es ist nicht schwer, sich eines Mordes zu enthalten, wohl aber, alle kleinen Zornausbrüche zu unterdrücken, wozu fast jeden Augenblick Gelegenheit ist.
Es ist leicht, keinen Ehebruch zu begehen, nicht immer aber so leicht, jedes Liebäugeln zu meiden, zu verhindern, dass man Liebesäußerungen und Gunstbezeigungen empfängt oder gibt, Schmeichelworte unterdrückt oder zurückweist.
Es ist leicht, den Diebstahl zu meiden, schwerer dagegen, fremdes Gut nicht zu begehren; leicht, keinen Meineid zu schwören, aber schwer, in Gesellschaft immer ganz bei der Wahrheit zu bleiben; leicht, dem Nächsten nicht den Tod zu wünschen, schwer, ihm einen Nachteil nicht zu gönnen; leicht, ihn nicht zu verleumden, schwer, ihm keine Geringschätzung zu zeigen.
Mit einem Wort: diese kleinen Versuchungen zu Zorn, Argwohn, Eifersucht, Neid, Liebeleien, Narreteien, Eitelkeit, Doppelzüngigkeit und Geziertheit, unanständigen Gedanken, das sind die ständigen Plagen auch solcher Menschen, die am meisten zum frommen Leben entschlossen sind.

Franz von Sales, Philothea IV/8.
Sie finden die ganze Philothea unter www.philothea.de

Die moralische Kraft des Fürbittgebets

Es gibt eine Gebetsform, die uns besonders anspornt, uns der Evangelisierung zu widmen: das Fürbittgebet. Schauen wir für einen Augenblick in das Innere eines großen Evangelisierers wie des heiligen Paulus, um zu verstehen, wie sein Gebet war. Dieses Gebet war angefüllt mit Menschen: » Immer, wenn ich für euch alle bete, tue ich es mit Freude […] weil ich euch ins Herz geschlossen habe « (Phil 1,4.7). So entdecken wir, dass uns das Fürbittgebet nicht von der echten Betrachtung abbringt, denn die Betrachtung, welche die anderen draußen lässt, ist eine Täuschung.

Diese Haltung wird auch zu einem Dank an Gott für die anderen: » Zunächst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle « (Röm 1,8). Es ist ein beständiges Danken: » Ich danke Gott jederzeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt wurde « (1 Kor 1,4). » Ich danke meinem Gott jedes Mal, wenn ich an euch denke « (Phil 1,3).

Wir können sagen, dass das Herz Gottes durch unser Fürbittgebet gerührt wird, aber in Wirklichkeit kommt er uns immer zuvor, und was wir mit unserem Fürbittgebet ermöglichen, ist, dass seine Macht, seine Liebe und seine Treue sich mit größerer Klarheit unter dem Volk zeigen.

Aus: Papst Franziskus „Evangelii gaudium“ 281ff

Was wir zuerst brauchen

Maria Schutz am Semmering, Niederösterreich

Gott,
wir möchten zuerst immer alles andere und dann erst Dich.
Wir brauchen aber zuerst Dich, um alles andere zu bewältigen.
Wir brauchen die Erfahrung Deiner Gegenwart.
Wir brauchen die Hoffnung auf Deine Zukunft.
Wir brauchen den Glauben an Deine Gerechtigkeit.
Wir brauchen das Vertrauen in Deine Liebe.
Wir brauchen Dich, unseren Gott;
dann werden wir auch alles andere schaffen.
Du wirst es uns – schenken. Amen.

Theo Schmidkonz SJ

Gebet zum „Tag der Schöpfung“, den Papst Franziskus mit den Orthodoxen Christen gemeinsam jährlich am 1. September feiern möchte

 

Wie wächst eine Pfarrei?

„Ich weiß, dass die Kirche kein Unternehmen ist“, sagt Pfarrer Michael White.
„Aber wir können folgende Haltungen von erfolgreichen Firmen lernen: Groß denken, aber nicht kompliziert sein! Negativem widerstehen, aus Kritik lernen und Verbesserungen erlauben. Und immer bereit sein zu lernen.“
Die einfache Mission der Pfarre lautet: „Liebe Gott. Liebe deinen Nächsten. Macht alle zu Jüngern!“

„Das Licht des Glaubens: Mit diesem Ausdruck hat die Tradition der Kirche das große Geschenk bezeichnet, das Jesus gebracht hat. ‚Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht im Finstern bleibt‘ (Joh. 12,46)
Wer glaubt, sieht; er sieht mit einem Licht, das die gesamte Wegstrecke erleuchtet, weil es vom auferstandenen Christus her zu uns kommt, dem Morgenstern, der nicht untergeht.“
(Papst Franziskus in Lumen fidei 1)

Weitere Anregungen unter www.osfs.eu,
www.franzvonsaleslexikon.de
www.pastoralinnovation.at

Urlaub = Erweiterung des Horizonts = neue Sichtweisen

Herr, unser Gott,

Für Deine unermessliche Liebe wollen wir Dir danken.
Gib, dass unser Herz immer mit dem Deinen verbunden bleibe.
Nimm uns auf in Deine Nähe.
Beschütze diejenigen, die Du mit Deiner Liebe gesegnet hast.
Herr, wir bitten Dich, nimm unsere Lobpreisungen und unsere Freudenrufe entgegen.
Gib, dass wir nicht aufhören, uns über jede einzelne Deiner Wohltaten zu erstaunen.
Für alles, was Du jedem einzelnen von uns angedeihen lässt, sagen wir Dir Dank.
Und gib, dass wir ohne Unterlass Deine Wunderwerke preisen.   AMEN

Pour ton immense amour, Seigneur, notre Dieu, nous voulons te rendre grâce.
Que notre cœur soit toujours uni au tien.
Accueille-nous auprès de toi.
Protège ceux que tu as consacrés par ton amour.
Seigneur, nous t’en prions, accueille nos louanges et nos cris de joie.
Que nous soyons toujours dans l’émerveillement pour chacun de tes bienfaits.
Pour tout ce que tu fais pour chacun d’entre nous, nous te disons merci.
Et que sans fin nous chantions tes merveilles.
AMEN

Gebet aus der Kirche St. Hippolyte / St. François de Sales in Thonon-les-Bains, Savoyen
Bild: Franz von Sales, Fenster der Kapelle der Oblatinnen des hl. Franz von Sales in 1080 Wien