Archiv der Kategorie: Gebet

Wer nicht betet, hat keine Religion

Diesen Satz Kardinal Königs haben viele Menschen noch im Ohr. Wohl schon grundgelegt in seiner Kindheit, wurde diese Überzeugung vertieft und intellektuell bestätigt in seiner Salzburger Zeit. Von seinem Gottesbild ausgehend, war er ein Mann des vertrauensvollen Gebets.

„Erst im Gebet entfaltet sich die Religion des Menschen und wird der Glaube lebendig. Das Gebet ist ein Gradmesser persönlicher Religiosität. Jemand kann vom Glauben sehr viel wissen, wenn er aber nicht betet, dann hat er keine Religion – und kein Glaube lebt in ihm.“

Gerne zitiert Kardinal König Friedrich Novalis, den Dichter der Romantik: „Beten ist das in der Religion, was Denken in der Philosophie ist. Beten ist Religion-Machen. Der religiöse Sinn betet, wie das Denkorgan denkt.“

Mit anderen Worten: ob wir wollen oder nicht, unser Denkorgan denkt immer; … ähnlich verhält es sich mit dem religiösen Sinn – er ist immer da, im Hintergrund, verschüttet vielfach, aber grundsätzlich bereit. Diesen religiösen Sinn bei den Menschen zu wecken hat Kardinal König sein Leben lang immer versucht und er hat es mit den Jahren zunehmend vorgelebt:

diese wunderbare Einheit von Leben und Glauben, actio und contemplatio, nicht hinter Klostermauern, sondern mitten im Leben.

„Wir müssen viel mehr füreinander beten! … Wenn man im Gebet an jemanden denkt, dann bekommt man ungeahnte Einsichten geschenkt. So gesehen ist das Gebet ein bis heute viel zu wenig geschätztes und ausgeschöpftes Instrument des Friedens.“

Entnommen aus dem Topos Taschenbuch 880: Franz Kardinal König, Woher komme ich? Wohin gehe ich? Weitergegeben von Annemarie Fenzl und Wolfgang Moser.

Siehe auch: www.osfs.eu

Gebet zum Jahr der Ordensgemeinschaften

Gott, unser Schöpfer,
unfassbar in deiner Größe und uns doch so nahe.
Du hat uns ins Dasein gerufen und zum Leben ermächtigt.

Gott, unser Erlöser Jesus Christus,
durch die Taufe sind wir hinein genommen
in dein Leben, Sterben und Auferstehen.
Du bietest uns deine Freundschaft an
und berufst uns, dir nachzufolgen.

Gott, unser Beistand Heiliger Geist,
du führst uns in der Kirche zur Einheit zusammen.
Du beschenkst uns mit vielfältigen Begabungen,
damit wir einander bereichern und ergänzen.
Du bewegst unser Herz zur Hingabe an dich und die Menschen,
so finden wir auch zu uns selbst.

Dreifaltiger Gott,
wir danken dir für das Geschenk unserer eigenen Berufung.
Mach uns hellhörig für deinen Ruf an uns
und hilf uns, ihn zu verstehen und zu leben.
Öffne unsere Augen und Ohren und unser Herz für dich.
Amen.

P. M. Hofinger und Br. G. Maier OSFS mit Mitgliedern
des salesianischen Weltinstitutes beim Rosenkranzgebet

Oblatengebet mit Noviziatsaufnahme, Do., 11.9.2014, 18.30 Uhr

Regelmäßig treffen sich die in Wien tätigen Oblaten des hl. Franz von Sales zu spirituellem Austausch und gemeinsamem Gebet um geistliche Berufe.

Der Abend findet abwechselnd in den vom Orden betreuten Kirchen statt, diesmal in der Pfarre zum Hl. Franz von Sales, 1100 Wien, Holeyplatz 1.

Diesmal konnte ein besonders freudiger Anlass gefeiert werden: Um 18.30 Uhr begann die feierliche Vesper, bei der Thorsten Rabel als Novize in den Orden aufgenommen wurde. In einer sehr berührenden freien Rede bezeugte er seine Berufung, daran mithelfen zu wollen, Gott den Mitmenschen näherzubringen und das im Gemeinschaftsverband der Oblaten des Hl. Franz von Sales tun zu wollen.

Im Beisein und zur großen Freude des Provinzials P. Thomas Vanek OSFS erhielt Thorsten Rabel vom Novizenmeister des Ordens, Br. Hans Leidenmühler, neben der Einkleidung das Direktorium des hl. Franz von Sales, die Ordensregeln im Geiste des heiligen Bischofs.
Anschließend wurde im Pfarrsaal bei einer Agape weitergefeiert.

Wir freuen uns über diesen Neuzuwachs, bitte beten Sie weiter mit mit uns!

Glaube wächst im Gebet

Franz von Sales ebnet in seiner Philothea „Wege der Freundschaft mit Gott“.

Im Gebet wächst diese Freundschaft. Wer betet, erlebt bewusst Gottes Gegenwart. Testen Sie bitte, ob auch für Ihre Seele gilt, was bei ihm zu lesen ist: „Das Gebet – vorausgesetzt, wir üben es täglich – macht den Weg frei, so dass uns das göttliche Licht berühren und unsere Innerlichkeit die Wärme göttlicher Liebe spüren kann. Das Gebet ist eine Segen bringende Quelle, die unser Leben zum Grünen, Blühen und Fruchten bringt, vorher aber den Boden von allem Unguten und von Wachstum hindernden Dingen befreit. Indem wir unsere Seele unter den Einfluss der Wahrheit und der Liebe Gottes stellen, fällt alles ab, was Gott missfällt.

Es ist empfehlenswert, mit der Betrachtung zu beginnen – besonders mit der Betrachtung des Lebens und Leidens Jesu Christi. Wenn du den Herrn in den Mittelpunkt stellst und nicht dein Ich, wird deine Seele von ihm erfüllt. Du wirst mehr und mehr dein Fühlen, Denken, Sprechen und Handeln von ihm her gestalten und dich von ihm formen lassen. Das Erste, das bei jedem Gebet geschieht, ist das Freiwerden von allem, was nicht zu uns gehört und was uns belastet.

Die Mystik nennt es den Weg der Reinigung. Jesus ist die sprudelnde Quelle, deren Wasser uns von allem rein wäscht und uns ewiges Leben schenkt.

Die Lunge des Gebetes

Evangelisierende mit Geist sind Verkünder des Evangeliums, die beten und arbeiten. Vom Gesichtspunkt der Evangelisierung aus nützen weder mystische Angebote ohne ein starkes soziales und missionarisches Engagement noch soziales oder pastorales Reden und Handeln ohne eine Spiritualität, die das Herz verwandelt.

Diese aufspaltenden Teilangebote erreichen nur kleine Gruppen und haben keine weitreichende Durchschlagskraft, da sie das Evangelium verstümmeln.

Immer ist es notwendig, einen inneren Raum zu pflegen, der dem Engagement und der Tätigkeit einen christlichen Sinn verleiht. Ohne längere Zeiten der Anbetung, der betenden Begegnung mit dem Wort Gottes, des aufrichtigen Gesprächs mit dem Herrn verlieren die Aufgaben leicht ihren Sinn, werden wir vor Müdigkeit und Schwierigkeiten schwächer und erlischt der Eifer. Die Kirche braucht dringend die Lunge des Gebets, und ich freue mich sehr, dass in allen kirchlichen Einrichtungen die Ge­betsgruppen, die Gruppen des Fürbittgebets und der betenden Schriftlesung sowie die ewige eucharistische Anbetung mehr werden.

Papst Franziskus: Die frohe Botschaft Jesu,
Evangelii gaudium Nr. 262

Ruht euch ein wenig aus!

Rosenkranzlabyrinth im Hofgarten Seitenstetten

Monatsgedanken März 2014

Unser Herz braucht jeden Tag einen Platz in der Nähe des Herrn, wo es sich bei jeder Gelegenheit von den Anstrengungen des täglichen Lebens ausruhen kann, um sich zu stärken und zu erholen. Dieser Ort dient uns ebenso als Festung, von der aus wir uns gegen alle Arten von Versuchungen verteidigen. Wir dürfen uns glücklich schätzen, wenn wir zum Herrn sagen können:

Sei mir ein Fels der Zuflucht, eine feste Burg, mich zu retten (Psalm 31,3b)

In deine Hände befehle ich meinen Geist; mein Schicksal ruht in deiner Hand (Psalm 31,6a.16a)

Der Herr ist ein starker Schild und eine mächtige Stütze, ein Schutz vor der Glut und ein Schirm gegen die Mittagshitze, eine Freude des Herzens, ein Licht für die Augen (Jesus Sirach 34,16f)

Ziehe dich immer wieder in die Einsamkeit zurück, wie auch Jesus es tat, um zu beten, um mit seinem Vater im Himmel eins zu sein und zu bleiben. Selbst unter vielen Menschen kannst du dich innerlich für eine Weile zurückziehen und in deinem Herzen die Gegenwart Gottes erspüren.

Nun aber bleibe ich immer bei dir (Psalm 73,23)
Ich erhebe meine Augen zu dir, der du thronst im Himmel (Psalm 123,1)
Immerdar schauen meine Augen zum Herrn (Psalm 25,15)

 

Entnommen aus: Peter Dyckhoff, Wege der Freundschaft mit Gott, Geistlich leben nach Franz von Sales, Seite 108f, entspricht: Philothea, 2,12.
Ein Wort des hl. Franz von Sales zu jedem Tag finden Sie unter:
www.osfs.eu „Ein Wort zum Tag“.

Wir feiern Gottes Liebesgeschichte mit uns – Gelübdeerneuerung 2013

„Herr, einen Leib hast Du mir gegeben, Deinen Willen zu tun!“

Am Donnerstag, 21. November 2013, dem Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem, feierten die Oblaten des hl. Franz von Sales im Rahmen der Abendmesse in der Annakirche ihre Gelübdeerneuerung.

Sich ganz an Gott hinzugeben ist ja nicht nur ein Auftrag an sie gemäß ihrer schon in ihrem Namen ausgedrückten Berufung, nicht nur an Priester und Ordensleute, wenn sie die Gelübde der Armut, ehelosen Keuschheit und des Gehorsams ablegen. Nicht nur Maria wurde deswegen seliggepriesen und heiliggesprochen, weil sie sich mit ihrem Verlobten Josef aus ihrer Lebensplanung herausheben ließ und ganz auf Gott hinwandte. Es ist der Kern der Lehre des hl. Franz von Sales, wie uns P. Alois Haslbauer in seiner Predigt erinnerte, dass dies für jeden Menschen in seinem Alltag auf seine ureigene Weise lebbar ist

Deshalb wurden alle Mitbrüder und Schwestern, alle Freundinnen und Freunde in den Niederlassungen und Pfarrgemeinden eingeladen, sich dem Weihegebet an das heiligste Herz Jesu anzuschließen, bei dem gerade in diesem Zusammenhang klar wird, dass es sich dabei nicht um das archaische Anbeten eines Organes, sondern um ein ganz persönliches Einlassen auf den Inbegriff der göttlichen Liebe handelt.

 

„Des Nachts auf meinem Lager
suchte ich ihn, den meine Seele liebt.
Ich suchte ihn und fand ihn nicht.

Aufstehen will ich,
die Stadt durchstreifen,
die Gassen und Plätze,

ihn suchen, den meine Seele liebt.
Ich suchte ihn und fand ihn nicht.

Mich fanden die Wächter
bei ihrer Runde durch die Stadt.

Habt ihr ihn gesehen,
den meine Seele liebt?

Kaum war ich an ihnen vorüber,
fand ich ihn, den meine Seele liebt.

Ich packte ihn, ließ ihn nicht mehr los.“
Hoheslied Kap. 3,1-4a

 

V+J Vivat Jesus – Es lebe Jesus – Jesus leben

Einige Eindrücke vom Fest vermittelt wieder eine kleine Bilderschau!

Gebet um Einheit

da Du Gemeinschaft bist
heiliger Gott
stifte Gemeinschaft
da Du Beziehung bist
heiliger Gott
knüpfe Beziehungen
da Du Wort bist
heiliger Gott
gib unseren Worten Sinn
da Du Einheit bist
heiliger Gott
führe zusammen
da Du Vielfalt bist
heiliger Gott
befreie zur Vielfalt

– Anton Rotzetter –

 

Aus der Novene um ein gutes Miteinander im neuen Arbeitsjahr an der Pfarre Gatterhölzl, Wien 12.

Eine nachahmenswerte Initiative für alle Pfarr- und Seelsorgsgemeinschaften, besonders dort, wo neue räumliche oder personelle Konstellationen oder auch bekannte unterschiedliche Auffassungen zu harmonisieren sind.

Kraft der Eucharistie

Loretokapelle St. Augustin

Mein Gott, mein Erlöser,

bleibe bei mir. Fern von Dir müsste ich welken und verdorren. Zeigst du dich mir wieder, blühe ich auf in neuem Leben. – Du bist das Licht, das nie verlöscht, die Flamme, die immer lodert. – Vom Glanz deines Lichtes beschienen, werde ich selber Licht, um anderen zu leuchten. Ich bin nur wie ein Glas, durch das du den anderen scheinst. Lass mich zu deinem Ruhm deine Wahrheit und deinen Willen verkünden, – nicht durch viele Worte, sondern durch die stille Kraft der tätigen Liebe – wie deine Heiligen – durch meines Herzens aufrichtige Liebe zu dir.

John Henry Newman
Gotteslob 375,2