Bin ich meiner Veranlagung ausgeliefert?

Monatsgedanken Mai 2012

Es gibt in der Tat Leute, die sagen:
Es ist wahr, dass ich jähzornig bin, aber was soll ich tun? Das ist meine Veranlagung.
Wer sieht nicht die Täuschung der Eigenliebe? Als ob es durch die Güte Gottes nicht in unserer Macht stünde, uns zu überwinden, gegen unsere Neigungen und nach der Vernunft zu leben, die uns lehrt, dass wir nicht auf sie hören dürfen!

Eine andere sagt: Es stimmt, dass ich ein wenig eitel bin; aber ich neige dazu, mich zu putzen und Verlangen danach zu haben, dass ich gelobt und geschätzt werde; ich wüsste nicht, was man da tun soll.

O Gott, man beachtet nicht, wozu die göttliche Güte zugelassen hat, dass als Folge der Sünde unseres Stammvaters uns nach der Taufe manche schlechten Neigungen geblieben sind, zumal uns in der Taufe die hinreichende Gnade geschenkt wurde, uns zu überwinden. Seine Absicht dabei ist nichts anderes, als uns Gelegenheit zu geben, dass wir auf diese Weise mehr Verdienste erwerben, indem wir mutig daran arbeiten, aus Liebe zu Gott uns selbst zu überwinden.

Dazu empfangen wir, nachdem wir den Gebrauch der Vernunft erlangt haben, das Sakrament der Firmung, durch das wir uns unter das Banner der göttlichen Majestät stellen, um als tapfere Soldaten für die Verherrlichung seines Namens zu kämpfen.
Nachdem die Christen auf diese Weise gestärkt sind, bringen sie sich am Pfingstfest als Brote dar, die mit dem neuen Weizen der unverbrüchlichen Vorsätze bereitet sind, die sie gefasst haben, lieber zu sterben, als Gott freiwillig zu beleidigen.

Franz von Sales: Aus einer Predigt zur Profess 8. Juni 1618 DASal 9, 163f

Ein Zitat des hl. Franz von Sales zu jedem Tag finden Sie unter: http://www.osfs.at/ „Ein Wort zum Tag“.

Reise nach Irland, 20. bis 28. April 2012

Irland wurde früh zu einem Angelpunkt der Kirchengeschichte des Abendlandes. Unzählige Zeugnisse klösterlichen Lebens geben darüber Auskunft. Die Landschaft, oft karg und rau, dann wieder lieblich und von geradezu verschwenderischer Vielfalt, lädt zum Verweilen ein. Sie bildet einen reizvollen Hintergrund für die Besichtigung von Megalithgräbern, Klöstern und Burgen, Rundtürmen und Hochkreuzen. Unsere die ganze Insel umfassende Reise führt zu den Brennpunkten irischer Geschichte und Gegenwart, erschließt die Bedeutung Irlands für die mittelalterliche Christenheit und zeigt die facettenreiche Schönheit der „Grünen Insel“.

 

Programm:

1. Tag: Freitag, 20. April 2012
Linienflug mit Aer Lingus von Wien nach Dublin. Voraussichtliche Flugzeiten: Wien 11:45 Uhr – Dublin 13:35 Uhr. Am Nachmittag Außenbesichtigung des etwa 5000 Jahre alten Ganggrabes von Newgrangeoder Knowth, das zu den eindrucksvollsten Kulturzeugnissen seiner Art in Westeuropa gehört sowie Besichtigung des Besucherzentrums und Fahrt nach Monasterboice, wo das berühmte Muiredagh-Hochkreuz an eines der ältesten Klöster Irlands erinnert. Wenn zeitlich noch möglich Fahrt zu den Ruinen der Mellifont Abbey, der ersten Zisterzienserabtei der „Grünen Insel“. Übernachtung in Drogheda für eine Nacht

2. Tag: Samstag 21. April 2012
Fahrt nach Armagh, der „kirchlichen Hauptstadt“ Irlands, wo der hl. Patrick im Jahre 455 eine Kirche errichten ließ: Besuch der katholischen und der protestantischen Kathedrale. Anschließend Besuch des Giant’s Causeway. “Der Fußweg des Riesen”, wie er auch genannt wird, ist eine Felsformation, die aus vielen Basaltsäulen besteht. Zu den beeindruckendsten Formationen zählt das “Amphitheater”, das aus ca. 25 Meter hohen Säulen besteht. Weiter entlang der landschaftlich eindrucksvollen Antrim Coast zum Dunluce Castle (Fotostopp) einer Schlossruine aus dem 14. Jh., welche malerisch auf einem Felsen oberhalb der Küste liegt. Fahrt nach Derry/Londonderry: Hotelbezug für eine Nacht.

3. Tag: Sonntag , 22. April 2012 Heilige Messe
Derry/Londonderry: Rundgang auf der historischen Stadtmauer. Besuch der Murals (Wandmalereien). Danach Fahrt zum beeindruckendsten prähistorischen Baudenkmal des Nordwestens, zum Grianan of Aileach(„Sonnenpalast”), das vermutlich als Kultstätte des Sonnengottes errichtet wurde und später Residenz der Könige von Ulster war, mit herrlichem Panoramablick auf die Küsten-landschaft der Inishowen-Halbinsel. Anschließend Fahrt über Letterkenny zum Glenveagh Castle im gleichnamigen Nationalpark. Weiterfahrt durch dünn besiedelte Moor-, Seen- und Berglandschaften in die Grafschaft Donegal: Hotelbezug für eine Nacht.

4. Tag: Montag, 23. April 2012
Fahrt nach Enniskillen und Bootsfahrt zur Devenish Island. Die friedliche und bewaldete Umgebung des Lough Erne stellt den Hintergrund für eines von Nordirlands besterhaltenen alten Klöstern dar. Das Kloster wurde im 6. Jahrhundert von St. Molaise gegründet. Auf dessen Grab entstand die Kirche aus dem 12. Jahrhundert, welche einst ein Steindach hatte. Die beeindruckendste Sehenswürdigkeit der Insel ist jedoch ein Rundturm aus dem 12. Jahrhundert. Der Turm ist 25 m hoch und seine Stockwerke sind über Leitern im Inneren erreichbar. Sein Dachgesims weist wunderbar gearbeitete menschliche Gesichter auf, die in alle vier Himmelsrichtungen schauen. Anschließend Fahrt nach Galway und Hotelbezug für eine Nacht.

5. Tag: Dienstag, 24. April 2012, Hl. Messe
Fahrt zu den Ruinen des Klosters Clonmacnoise am Shannon, das um das Jahr 1000 etwa 3000 Studierende beherbergt haben soll. Weiter zu den Burren, eine seltene und einzigartige Region in Europa. “Burren” heißt soviel wie “riesiger Stein”. Oft als Mondlandschaft beschrieben, ist der Burren ein Hochplateau aus porösem Kalkstein, das im Norden des County Clare zwischen Ballyvaughan und Kilfenora liegt. Weiter zu den Klippen von Moher. Die majestätischen Klippen Irlands steigen vom Atlantischen Ozean 215 Meter auf und erstrecken sich auf einer Länge von mehr als 7 Kilometern. Von dieser Höhe können Sie die Aran Inseln und die Connemaraberge bewundern. Weiterfahrt nach Limerick und Hotelbezug für eine Nacht.

6. Tag: Mittwoch, 25. April 2012
Heute verlassen wir den Westen Irlands und fahren in östliche Richtung nach Dublin. Unterwegs halt beim Rock of Cashel. 60 Meter hoch über der Ebene auf einem Kalksteinfelsen erhebt sich eine der kirchen- und kunsthistorisch bedeutsamsten Sehenswürdigkeiten Irlands. Relikte der Kathedrale, des Rundturmes und der „Kapelle von Cormac“, der ersten romanischen Kirche Irlands, sind wichtige Zeugen dieses Ortes. Die Stätte wird auch mit Brian Boru, dem irischen König der die Wikinger besiegt hat, und St. Patrick verbunden. Weiterfahrt nach Kilkenny, auch „Marmorstadt“ genannt, welche die interessanteste und am Besten erhaltenste mittelalterliche Stadt Irlands ist. Wenn Sie durch die typischen mittelalterlich engen und gewundenen kleinen Straßen laufen, werden Sie Kilkennys geheimen Charme entdecken: die traditionellen Geschäftsfassaden und mittelalterlichen Gebäude wie das Rothe House, sind einzigartige Beispiele der Tudorzeit. Man sieht viele Kirchturmspitzen, u. a. Black Abbey und die Ruinen der Franzikanerabtei, wo sich heutzutage die Kilkennybrauerei befindet. Weiter zur Jerpoint Abbey(ca. 12 km von Kilkenny). Dieses Zisterzienserkloster, dessen Gründung ins 12. Jahrhundert zurückreicht, zählt zu den eindrucksvollsten Klosteranlagen Irlands. Weiterfahrt nach Dublin und Hotelbezug für drei Nächte.

7. Tag: Donnerstag, 26. April 2012
Nur wenige Kilometer von Dublin entfernt liegt Wicklow, bekannt als „der Garten Irlands“. Fahrt nach Glendalough, einer Klosteranlage aus dem 6. Jahrhundert. Die Gebäude sind wahrscheinlich zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert entstanden, viele wurden um 1870 rekonstruiert und sind zu besichtigen. Ein guter Ausgangspunkt ist das Besucherzentrum, in dem die Geschichte des Klosters gezeigt wird. Weiter geht die Fahrt zum Powerscourt Estate, eine prächtige, Mitte des 18. Jahrhunderts angelegte und Mitte des 19. Jahrhunderts umgestaltete Gartenanlage mit zahlreichen Teichen und vielen kleinen Gärten, z.B. dem italienischen Garten und dem japanischen Garten. Das Powescourt Haus wurde 1743 errichtet. 1974 zerstörte ein Feuer teilweise die Innenräume, kurz bevor das Haus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Rückfahrt nach Dublin und Besuch der Old Jameson Destillerie.

8. Tag: Freitag 27. April 2012 Hl. Messe
Orientierende Stadtrundfahrt durch Dublin, das durch den Fluss Liffey zweigeteilt ist. Auf der Nordseite finden sich viele bekannte Sehenswürdigkeiten wie das General Post Office, die O’Connell Street und das Custom House. Auf der Südseite sehen Sie die bekannten farbigen Türen auf den georgianischen Plätzen und Wahrzeichen wie z.B. das Trinity College, Parlamentsgebäude und die St. Patrick´s Kathedrale. Anschließend Besuch des berühmten Trinity College. Die bedeutendste Universität des Landes wurde 1592 von Königin Elisabeth I gegründet. Heute studieren ca. 6.000 Menschen am Trinity College, das mit berühmten Ehemaligen wie Oscar Wilde und Samuel Beckett aufwarten kann. Die „Old Library“ ist für Besucher sicherlich eines der interessantesten Gebäude. Im „Long Room“ werden die wertvollsten Bücher und Handschriften aufbewahrt und in den Kollonaden im Erdgeschoss wird das um 800 nach Christus entstandene “Book of Kells” präsentiert. Besuch im Nationalmuseum,das zahlreiche Kunstschätze aus Irlands Frühgeschichte und Mittelalter zeigt, Besichtigung der St. Patrick’s Cathedral. Möglichkeit zur Teilnahme am Evensong (17.30 Uhr).

9. Tag: Samstag, 28. April 2012
Transfer zum Flughafen und Rückflug mit Aer Lingus direkt nach Wien.
Voraussichtliche Flugzeiten: Dublin 07:10 Uhr – Wien 11:00 Uhr.

Fotos

Goldenes Professjubiläum Br. Günter Maier OSFS, So., 15.04.2012, 11.15 Uhr

„Gott hat Sehnsucht nach lebendigen Menschen!“ (Augustinus)

Lebendig und flexibel war Bruder Günter zeit seines Lebens, und so konnte er am Weißen Sonntag 2012 zufrieden im Kreise seiner Familien sein Goldenes Professjubiläum feiern. Das Mitfeiern nicht nehmen ließen sich Angehörige der Ordensfamilie, Schwester und Brüder der Herkunftsfamilie, aber auch Freunde, denen er sich in seiner Liebe zu den Bergen familiär verbunden fühlt.

Zahlreiche Gratulanten trugen bei, das Hochamt zum Tag festlich zu gestalten, sei es als Festzelebranten, Teilnehmer der würdigen musikalischen Ausgestaltung oder „einfache“ Mitfeiernde.

In der Predigt nahm P. Thomas Mühlberger Bezug auf seinen biblischen Namensvetter, der eben dadurch zu einem Vorbild im Glauben wurde, dass dieser ihm nicht geradlinig in den Schoß fiel. Ebenso ist die Profess, die Verpflichtung zu einem Leben im Dienst Gottes und der Mitmenschen, kein einmalig abgehandeltes Ereignis, sondern ein lebenslanger Weg, auf dem für so manche Hürde auch ein mehrmaliger Anlauf nötig sein kann.

Vielen Dank, Br. Günter, für die Bereitschaft, Dein Bestes zu geben in unterschiedlichen Einsatzgebieten und -orten!

Glaube ist Geschenk!

Der Heilige Franz von Sales wurde einmal von der heiligen Johanna Franziska von Chantal gefragt, ob er denn überhaupt nie Glaubenszweifel habe. Franz von Sales antwortete darauf: „Nein, eigentlich nicht. Und wenn, dann nur ganz kurz. Gott hat mich wahrlich mit einem festen Glauben beschenkt.“ Es bestätigt sich dadurch eines: Glaube ist etwas, das wir nicht im Griff haben können. Der Glaube ist Geschenk, Gnade. Aber offensichtlich geht es auch anders. Jedenfalls hat es beim Apostel Thomas funktioniert. Seine Freunde erzählen ihm von der Begegnung mit dem Auferstandenen Jesus. Er reagiert mit Unglauben: „Wenn ich nicht mit eigenen Händen seine Wunden berühren kann, glaube ich nicht.“ Und Jesus kommt tatsächlich. Thomas bekommt einen handfesten Beweis, der seinen Unglauben beendet. Uns sagt Jesus: „Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben.“

Erstens: Glaubenszweifel sind erlaubt. Aber wir sollten wahrlich immer für Gott offen bleiben, nicht aufgeben oder gar Gott gegenüber gleichgültig werden.

Zweitens: Glaubenszweifel sind auch bei anderen Menschen erlaubt. Es braucht uns nicht zu schockieren, wenn jemand sagt: An die Auferstehung kann ich nicht glauben. Dieses Problem hatte auch der Apostel Thomas. Wichtig ist, dass wir diese Menschen mit ihren Zweifeln annehmen und sie nicht verurteilen, so wie eben Jesus den Thomas angenommen und nicht verurteilt hat.

Und drittens: Vielleicht schweigt Gott immer wieder, damit wir Menschen endlich erkennen, dass wir handfeste, spürbare Zeugen seiner Botschaft sein sollen. Wir sind es, die den Zweifelnden Rede und Antwort stehen sollen. Durch unser Zeugnis sollten die Zweifelnden spüren und erfahren können, dass an unserem Gott, an Jesus Christus, an unserem Glauben wirklich etwas dran ist.

Nach Herbert Winklehner osfs aus http://www.franzvonsaleslexikon.de

Ein Wort des hl. Franz von Sales zu jedem Tag finden Sie unter: www.osfs.eu „Zitat zum Tag“.

Nachprimiz am 11. März 2012 18.00 Uhr

Primizgottesdienst mit Primizsegen von P. Stefan Weig OSFS

Abseits von den Höhepunkten des kirchlichen Lebens in St. Anna, Franz-von-Sales-Fest und Patrozinium, wurden die Gläubigen am 11. März Zeugen eines weiteren berührenden Festes:

In einer wohlgefüllten Kirche feierte P. Stefan seinen dennoch intimen Einstand in Wien.

Mit einfachen und doch packenden Worten verstand er es, ganz im Geist des Ordensvorbildes Franz von Sales, die Menschen mit seiner Fastenpredigt in seinen Bann zu ziehen.

Bezugnehmend auf das Evangelium dieses ersten entschiedenen Auftrittes Jesu in der Öffentlichkeit umgesetzt auf die heutige Situation lautete die klare Botschaft: 
Seelenreinigung statt Tempelreinigung.

Was auch immer wir meinen, was in der Kirche falsch laufen könnte oder wo andere Menschen in ihrem Glauben irren, sind das Angelegenheiten, die in Ordnung zu bringen nur Jesus selbst zusteht.

Wir können immer nur bei uns selbst beginnen, und da gibt es wahrlich erst einmal genug zu tun, bevor man sich allzu große Sorgen um die Belange anderer macht.

Um dafür die nötige geistliche Stärkung zu erhalten, empfingen die Gläubigen im Anschluss an die hl. Messe einen allgemeinen und den Einzelprimizsegen.

P. Stefan wurde am 29. Januar 2012 in Markt Indersdorf bei München durch Bischof Joachim Wanke (Erfurt) zum Priester geweiht. Er arbeitet jetzt in Wien bei der Beratungsstelle „Quo vadis“ und in den Pfarren Krim, Glanzing und Kaasgraben und wohnt in der Gemeinschaft von St. Anna.

Ein herzliches Vergelt’s Gott für die Bereitschaft, den Menschen zu dienen und willkommen in Wien!

Die Gottesdienstgemeinde der Annakirche Wien

Geduld und Vernunft

Monatsgedanken März 2012

Wir möchten, dass es auf unserem Weg weder Schwierigkeiten noch Widerwärtigkeiten noch Plagen gäbe. Wir wünschten uns Freude ohne Rückschlag, immer Gutes ohne Böses, Gesundheit ohne Krankheit, Ruhe ohne Mühen, Frieden ohne Aufregung. Welch ein Unsinn! Man verlangt Unmögliches, denn die ungetrübte Reinheit gibt es nur im Paradies: Das Gute, das Ausruhen, die Freude, alles ist nur im Himmel ganz rein, ohne jegliche Beimischung von Unruhe und Leid. Dagegen weist die Hölle Schlechtigkeit, Verzweiflung, Aufruhr und Unrast in ebenso unverfälschter Reinheit auf, ohne dass dort irgend etwas Gutes, irgendwie Hoffnung, Ruhe und Frieden zu finden wären. In diesem vergänglichen Leben gibt es aber nichts Gutes, dem nicht Böses auf dem Fuß folgte, keinen Reichtum ohne Sorgen, kein Ruhen ohne Plage, keine Freude ohne Leid, keine Gesundheit ohne Krankheiten. Kurzum, alles ist miteinander vermischt, es ist ein ständiges Auf und Ab, Hin und Her.

Gott wollte den Wechsel der Jahreszeiten: auf den Sommer sollte der Herbst, auf den Winter der Frühling folgen, damit wir einsehen, dass in diesem Leben nichts von Bestand, nichts „von Dauer“ (Koh 2,11) ist und alles Zeitliche ständig in Fluss, den Veränderungen und dem Wechsel unterworfen. Aber wie gesagt, weil man sich dieser Wahrheit so wenig bewusst ist, deshalb die wechselnden Launen und Stimmungen. Man hört eben nicht auf die Vernunft, die Gott uns verliehen, und doch macht gerade sie uns Gott ähnlich, weil ihr Unwandelbarkeit, Beständigkeit und Festigkeit zu eigen sind.

Franz von Sales: Band 2, Seite 50

Weitere Texte zu Franz von Sales finden Sie unter
www.osfs.eu

Musical „Die Baronin“ in Eichstätt

Im Rahmen der Begegnungsabende „Spiritualität im Miteinander“ beschäftigen wir uns mit der Heiligen, die die salesianische Spiritualität erst komplett macht: Johanna Franziska von Chantal.

Wir sehen einen Videofilm des Sensationsmusicals „Die Baronin“, in dem das wechselvolle Leben der Frau szenisch dargestellt wird, die mit Franz von Sales durch eine Herzensfreundschaft verbunden war und mit ihm den Orden der Heimsuchung Mariens, die „Salesianerinnen“, gründete.

In sieben bis zum letzten Platz ausverkauften Vorstellungen in der Aula der Universität Eichstätt begeisterten 130 Mitwirkende das Publikum und konnten sage und schreibe € 34.103,24 als Spende für die Missionstätigkeit der Oblaten des hl. Franz von Sales überreichen.

Die Inszenierung war ein derartiger Erfolg, dass sie eine eigene Homepage erhielt, auf der Sie alles Wissenswerte nachlesen können: http://www.musical-diebaronin.de/

Sanftmut und Geduld

Monatsgedanken Februar 2012

Es gehört nicht viel dazu, recht sanftmütig zu sein, wenn einem nichts in die Quere kommt und die Geduld nicht auf die Probe gestellt wird.

– Sagt man mir von einer Schwester: „Man hat sie noch nie einen Fehler begehen sehen,“ dann ist meine erste Frage: „Hat sie ein Amt?“ Und hat sie keines, dann gebe ich auf ihre Vollkommenheit nicht viel. Denn es ist ein sehr großer Unterschied zwischen der Tugendhaftigkeit einer solchen Schwester und der einer anderen, deren Tugend sich in äußeren Schwierigkeiten, wie Unannehmlichkeiten und Geschäften, oder in inneren Kämpfen und Versuchungen bewährt hat. Nicht im Frieden erstarkt die Tugend, sondern im Kampf mit den ihr entgegengesetzten Untugenden.

Gewiss, sich diese Tugend der Sanftmut mit dem Schwert in der Hand erstritten zu haben, mag ja vorbildlich und sehr erbaulich sein; kommt es aber zur Erprobung, dann könnt ihr es erleben, wie der Sanftmütige aufbraust und so beweist, dass seine Sanftmut nur eine eingebildete, nicht eine kraftvolle und echte Tugend war.

Franz von Sales, Bd.2, S. 249, Geistliche Gespräche

Weitere Texte zu Franz von Sales finden Sie unter http://www.osfs.eu/

 

Spiritualität behutsam und sanft

Wenn dein Herz wandert oder leidet,
bring es behutsam an seinen Platz zurück und versetze es sanft in die Gegenwart deines Herrn.

Und selbst wenn du in deinem Leben nichts getan hast,
außer dein Herz zurückzubringen und wieder in die Gegenwart unseres Gottes zu versetzen,
obwohl es jedesmal wieder fortlief, nachdem du es zurückgeholt hattest,
dann hast du dein Leben wohl erfüllt.

Franz von Sales